Schlaf
Probleme im Wochenbett
Viele Säuglinge haben in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt noch große Schwierigkeiten, in einen ruhigen und erholsamen Schlaf zu finden. Obwohl ein stabiler Schlafrhythmus des Säuglings sich erst nach einigen Monaten voll etablieren kann, zeigen besonders Neugeborene nach einem schwierigen Start ins Leben häufig ein sehr unruhiges Schlafverhalten. So können ausgeprägte Stresserfahrungen rund um Schwangerschaft, Geburt und der ersten Zeit danach wichtige Faktoren sein, warum das neugeborene Babys im Wochenbett häufiger aufwacht, es im Schlaf weniger Erholung findet oder selbst bei körperlicher Anwesenheit seiner Hauptbezugspersonen nur mit großer Mühe in den Schlaf gleitet.
Häufig bedeutet das nächtliche Erwachen oder die ausgedehnte Unruhe des Kindes in der Einschlafphase eine große Herausforderung für die Eltern. In manchen Fällen geraten die Eltern durch die Schlafdefizite ihrer Kinder in eine Spirale großer innerer Alarmierung und Verunsicherung. In der Emotionellen Ersten Hilfe werden die Eltern in einfachen und umsetzbaren Schritten darin unterstützt, die Entwicklungshintergründe der Schlafstörungen des Kindes zu verstehen und einen Zustand der körperlichen und emotionalen Gelassenheit zu bewahren, welcher der Schlafregulation ihres kleinen oder größeren Kindes zuträglich ist.
Schlaf in der Säuglingszeit
Um das Thema Baby- und Kleinkinderschlaf ranken viele Meinungen und mannigfache Vorstellungen in unserer Kultur. Eine der ersten Fragen an Eltern, die gerade erst eine kleine Familie geworden sind, ist: ,,Schläft dein Kind schon durch?" Fast immer müssen die Eltern dies verneinen und fühlen sich dadurch in ihrer elterlichen Kompetenz geschwächt.
Es ist normal und physiologisch, dass Babys mehrmals in der Nacht aufwachen. Dies ist eine Sicherheitsvorkehrung der biologischen Realität des Menschen zum guten Gedeihen des Kindes.
Es ist wichtig, dass junge Familien eine individuelle Lösung finden können und dürfen, um eine entspannte Zeit und Verbundenheit mit ihrem Baby und Kleinkind erleben zu können, fern von allen Dogmen, die zur Zeit vorherrschen.
Gleichzeitig ist der Schlaf ein chronobiologisch fein abgestimmter Ablauf, der ausschließlich vom vegetativen Nervensystem gesteuert wird und somit positiv durch die Emotionelle Erste Hilfe unterstützt werden kann.
Viele Eltern haben es schwer ihr Kind zum Schlafen zu bringen oder es in der Nacht wieder in den Schlaf zu begleiten. Eltern geraten in eine Spirale der Selbstzweifel und Hilflosigkeit; es besteht die Sorge, den Anforderungen des Kindes nicht zu genügen. Diesen Sog zu stoppen und die Erwartungen an das Schlafverhalten des Kindes auf ein realistisches und altersgerechtes Fundament zu stellen ist der erste Schritt. Der zweite Schritt ist das Eltern-Kind-System so zu stabilisieren, dass die Eltern haltefähiger werden und die Gefühlsäußerungen des Kindes erstmalig halten und begleiten lernen. Dieses Geschehen wirkt sich auf die Schlafqualität des Kindes positiv aus. Häufig unterbrochener Schlaft taucht dann vielleicht wieder bei Entwicklungsschüben wie dem ,,Zahnen" oder dem ,,Trotzen" des Kindes auf. Auch hier gilt es die Eltern zu stärken und zu unterstützen ein haltgebender Fels in der Brandung für ihr Kind zu sein und dem Kind gleichzeitig eine klare von den Eltern erarbeitete Richtung vorzugeben.