Geburtsbewältigung
In einigen Fällen kann die Unruhe und Verspannung der Babys auch seinen Hintergrund in überwältigenden und schmerzhaften Geburts- und Schwangerschaftserfahrungen haben. In diesen Fällen können die Säuglinge in der Emotionellen Ersten Hilfe ihre bedrängenden und stressbelasteten Geburts-Geschichten körperlich ,,erzählen". Ziel ist hier, dass die Babys in der Arbeit die Erfahrung machen, mit ihrem erlebten Schmerz und der Überwältigung gehört und verstanden zu werden. Indem die Säuglinge diese tiefen Prozesse erfahren und einfühlsam begleitet werden, lernen die Eltern, die teilweise heftigen Symptome, wie etwa das Schreien, in einem ganz neuen Licht zu betrachten.
Doch auch bei vielen Müttern (und Vätern) wirken die Erlebnisse der Geburt in negativer Weise nach und verhindern ein volles Einlassen auf die Beziehung mit dem neugeborenen Kind. Speziell bei geburtstraumatischen Belastungen der Mütter wirkt das untröstliche Schreien der Säuglinge häufig wie ein ,,Trigger", welcher bei den betroffenen Müttern jene Angst- und Ohnmachterfahrungen erweckt, welche sie ursprünglich unter der Geburt ihres Kindes erfahren haben. Emotionelle Erste Hilfe hilft hier den Betroffenen die unbewältigten Gefühle, wie den überwältigenden Schmerz, die Enttäuschung und Ohnmacht, anzuerkennen und letztlich zu verarbeiten. Ziel dieser Arbeit ist es, die Hindernisse beim Aufbau eines stabilen Liebesbandes zwischen Eltern und ihren Kindern aus dem Wege zu räumen.